Kühe, Klosteranlagen, back to Köln

Ein höchst entspannter Samstag in Limburg, der bereits wieder in Aachen mit Freunden in einem netten Lokal endete. Wir genossen den Morgen „am Bosrand“, mit einem Frühstück mit frischen Brötchen draußen an der frischen Luft. Klare, sonnige Luft, und unsere Reise geht schon ein kleines bißchen zu Ende, denn wir wollten abends schon wieder in Aachen sein, und Sonntags in Köln noch das eine oder andere vom Museumsfest mitnehmen.

Gut versteckt im Grünen: Benediktinerkloster Lemiers bei Vaals
Gut versteckt im Grünen: Benediktinerkloster Lemiers bei Vaals

Dennoch in aller Ruhe Richtung Aachen aufgebrochen, als nächstes Ziel ein Kloster von 1921 in Vaals, das der gute alte Dominikus Böhm als eines seiner ersten Sakralbauten geplant hat. Es gibt eine Website der Benedikiner dazu, also machen wir uns auf den Weg. Erstaunlicherweise wirkt das Kloster dann wie eine Festung – „verboden toegang“, keine Öffnungs- oder Gottesdienstzeiten, kein Hinweischild, nix. Und einfach so am Klostertor klingeln war jetzt nicht ganz unser Plan. Also die Wanderschuhe an und einmal rund ums Kloster gewandert. Kein Stück freien Blick auf die Architektur … schade, vielleicht im Winter nochmal versuchen. Durch einen Hohlweg liefen wir durch ein kleines Rinnsal genau auf der deutsch-niederländischen Grenze, wie sich später herausstellte, und ich freute mich über meine guten alten robusten Wanderstiefel, die ich nach langer Zeit mal wieder aus dem Keller geholt hatte. Da macht so ein bißl Matsch und Wasser doch nix aus.

Nun ja, beinahe richtig:

Wanderschuhauflösung
Wanderschuhauflösung

Die leicht schlappenden Geräusche auf dem Rückweg zum Parkplatz – unbezahlbar. Dort hatte sich inzwischen eine andere Besuchergruppe eingefunden, die ebenso ratlos wie wir vor verschlossenen Türen stand, sich aber traute zu klingeln. Erfolgreich! Wir sprinteten der sich wieder schließenden Tür entgegen und wurden vom Mönch freundlich begrüßt. Leider steht das Kloster selbst – mit dem älteren Böhm-Bauteil –  nicht zur Besichtigung, aber wir dürfen die Kirche besichtigen. Immerhin!

Mönchs-Chorbänke mit Gebetbüchern
Mönchs-Chorbänke mit Gebetbüchern

Es handelt sich um einen sehr schlichten Nachkriegsbau mit einfachem grauen Mobiliar. Hatte etwas, man konnte sich hier das asketische Leben der Mönche gut vorstellen. Luxuriös dagegen die hochwertig eingebundenen Gebetbücher, das ist dadurch zu erkären, daß das Kloster eine eigene Buchbinderei unterhält, die zum Einkommen beiträgt.

Eis essen in Vaals, und ein paar Meter weiter ist man in Aachen, fast ohne es zu bemerken. Tanken lohnt nicht, Diesel ist zwar etwas billiger, aber der Tank ist kaum ein Viertel leer.

In Aachen hatten wir uns den zentralen Reisemobil-Stellplatz ausgesucht; wir fuhren diesen früh an, um noch ein wenig zu arbeiten und für den Abend auszuruhen ;-) – daran hatten wir gut getan, von den 46 Plätzen bekamen wir den vorletzten, und mußten uns noch mit dem Nachbarn (ein Bürstner-Dickschiff) eine Steckdose teilen, weil die Kabelverteilung etwas abenteuerlich verlief. Aber fein: Sauber, sehr viel Platz (80-100 qm pro Stellplatz), Toilette und Dusche, Ver- und Entsorgung modern und hygienisch. Trinkwassersäulen überall am Platz verteilt. Das ist die 15 Euro wert (sicher auch der die zentralen Lage geschuldet). Und trotz der zentralen Lage alles im Grünen und sehr ruhig! Gegenüber der Blick auf einen „coolen“ Tuning-Pössl:

Pössl 2 Win Nero – die Tuning-Edition
Pössl 2 Win Nero – die Tuning-Edition

Überhaupt konnte man auf dem Platz eine Reihe luxuriöser Reisemobile bewundern. Auch ein Kastenwagen auf Mercedes-Benz-Basis („sieht man nicht so oft, kostet halt schon 10.000 Euro mehr“) machte sich schick, ich konnte den Blick nicht abwenden, als die Satellitenantenne sich aufrichtete und automatisch ausrichtete. Leider waren die Nachbarn beide so früh morgens weg, daß ich mir keinen Blick ins Innere erbetteln konnte.

Bei uns sieht’s übrigens derzeit noch so aus:

Noch provisorisch: die Verkabelung für die Notebooks zieht sich von der Küchensteckdose zur Sitzgruppe rüber. Das wird kurzfristig anders!
Noch provisorisch: die Verkabelung für die Notebooks zieht sich von der Küchensteckdose zur Sitzgruppe rüber. Das wird kurzfristig anders!

Vor lauter Frieden und Harmonie habe ich ganz vergessen, Fotos vom Stellplatz zu machen. Aber eine echte Empfehlung! Morgens ab 8:30 gibt’s Mega-Mutantenbrötchen, der Bäcker fährt klingelnd über den Platz.

Ein letztes Mal gemütlich im Halbschatten gefrühstückt, keine Katastrophen beim Auschecken und Entsorgen – außer daß unser Grauwassertank laut Kontrolldisplay immer noch  100% voll ist, obwohl er komplett leer ist… Das müssen wir  gelegentlich mal etwas genauer unter die Lupe nehmen. Katzensprung zurück nach Köln, und ein Parkplatz beinahe vor der Haustür – was will man mehr?

Und die nächste Tour folgt nächste Woche, und zwar entlang der Ruhr – wenn Jo es schafft, seine Emma bis Freitag klarzumachen, gelle? (Er wollte etwas Druck, den kann er haben …)

Mehr Bilder im Reisen-aus-Leidenschaft-Flickr-Album.

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