Winterliche Vulkantour in der Eifel

Nach Weihnachten dürstete es uns nach frischer Luft und Ruhe, also mal wieder raus Richtung Eifel, fast schon egal wohin. Wir starteten am zweiten Weihnachtstag in Bad Münstereifel, wo uns ein geschlossenes Schwimmbad (das normalerweise Kurtaxe und Stellplatzgebühr eintreibt) empfing – der matschige Stellplatz, auf den man etwas Schotter aufgeschüttet hatte, war jedoch offen und unsere neue Batterie freute sich über aktivierte Steckdosen. Ver- und Entsorgung funktionieren nur mit Wertmarken, das fiel natürlich aus. Dafür kostenlos, es kam auch am nächsten Morgen niemand zum Kassieren.

Es zog wie Hechtsuppe, uns wir beschränkten uns auf einen kurzen Spaziergang, bevor wir uns am nächsten Morgen mit Freunden zu einem nachweihnachtlichen Frühstück trafen.

Bad Münstereifel: das bißl Tageslicht für einen Spaziergang nutzen.
Bad Münstereifel: das bißl Tageslicht für einen Spaziergang nutzen.

Dann ging es aber Richtung Vulkaneifel: in der Nähe des Laacher Sees hatten wir uns den Wohnmobilstellplatz in Mendig ausgesucht. Mendig kannten wir bisher nur vom Vorbeifahren an der Autobahn, oder wenn man von der A61 Richtung Trier auf die A48 Koblenz umgehen möchte und die „Ecke“ abkürzt. Der Stellplatz liegt in Niedermendig direkt am Vulkanmuseum „Lava-Dome“ bzw. an der „Museumslay“ und ist mit Lavaschotter aufgeschüttet, was bei dem Wetter ein Segen ist: kein Schlamm, nur ein paar schwarze Steinchen im Wagen.

Ein grusliges Handyfoto vom Stellplatz in Mendig in der Vulkaneifel.
Ein grusliges Handyfoto vom Stellplatz in Mendig in der Vulkaneifel. Die unteren Plätze sind schön eben, weiter rechts rüber braucht man Keile.
Strahlender Sonnenschein, kaum zu glauben am 28. Dezember.
Strahlender Sonnenschein, kaum zu glauben am 28. Dezember. Pösslchen beim VE

Der Platz ist kostenlos, für den Strom braucht man 50-Cent-Münzen, der Tarif ist überaus günstig, in zwei Tagen haben wir grade mal 2,50 Euro gebraucht, bei durchlaufender Heizung, Kühlschrank und nur wenigen Stunden Sonnenschein. Entsorgung kostenlos, Frischwasser ein Euro.

Zu sehen gibt es reichlich: Angefangen vom benachbarten Vulkanmuseum, „Lava-Dome“, das insbesondere für Kinder und erwachsene Spielkinder geeignet ist: Jede Menge Zeug zum Anfassen, wackeln, bewegen, hören, sehen, und gleich am Eingang die Ansage: „und Sie dürfen fotografieren so viel Sie wollen“ – das hört man gerne!

Viel zum Anfassen im Vulkanmuseum. Entsprechend viele kleine und große Kinder
Viel zum Anfassen im Vulkanmuseum. Entsprechend viele kleine und große Kinder

Nachmittags gibt es Führungen in den tiefen, dunklen Lavakeller, wo die tapferen, basaltsäulenbrechenden Mendiger „Layer“ über Jahrhunderte unter Tage die fetten Basaltsäulen abgebaut haben. Auch hier war die Führung auf die zahlreichen anwesenden Kinder ausgerichtet, („das Gitter ist wegen der Monster und Vampire – Späßle gmacht!“), aber wir bekamen einen Eindruck von der Knochenarbeit in der Tiefe. Auch hier berechnet sich die Tunnelfläche nach dem deutschen Standardfächenmaß: nämlich 390 Fußballplätze groß ist Mendig und Umgebung untertunnelt. Ab und zu sackt schonmal ein Sportplatz ein paar Meter tiefer, und die Häuser bekommen gelegentlich Risse (aber als Kölner sollte man bei so was ganz still sein).

Erst einmal gut behüten und gegen die Nässe schützen, bevor es 150 Stufen in die Tiefe geht.
Erst einmal gut behüten und gegen die Nässe schützen, bevor es 150 Stufen in die Tiefe geht.
Monster und Vampire …
Monster und Vampire …

Aber das war noch nicht alles. Ganz in der Nähe liegt die Abtei Maria Laach, der Laacher See, und die Wingertsbergwand. Alles Ziele, die man im Frühling oder Sommer gemütlich vom Stellplatz aus mit einer mittelgroßen Wanderung erschließen könnte, was wir uns trotz Sonnenschein jedoch sparten, da mich dann doch ein fetter Schnupfen erwischte, den ich mit Hektolitern Ingwertee und Gelomyrtol bekämpfte, was Ray dann zusammen mit der Familienpackung Tempotaschentücher seinen ersten mittelschweren Lagerkoller im engen Pösslchen bescherte … Am nächsten Tag also eine kleine Rundfahrt durch das umliegende Vulkanland.

Als der Laacher See ausbrach vor knapp 13000 Jahren, war das der Rest der Aschewolke. Oder ungefähr so.
Wingertsbergwand: Als der Laacher See ausbrach vor knapp 13000 Jahren, war das der Rest der Aschewolke. Oder ungefähr so.
Pösslchen in Vulkanland
Pösslchen in Vulkanland

Nach zwei Tagen Vulkanologie an jeder Ecke – für jeden was dabei – zogen wir weiter nach Andernach, wo der der weltweit höchste Kaltwassergeysir (!!!) im Winter leider abgedreht ist. Der riesige Womo-Stellplatz, den wir ansteuerten, liegt zwar zentral, war aber rappelvoll und hat den diskreten Charme eines Parkplatzes im Gewerbegebiet (wenn man nicht grade in der ersten Reihe mit Blick auf Rhein und Weinberge gegenüber steht). Wir zogen weiter nach Remagen auf den Campingplatz „Goldene Meile“. Der dortige Reisemobil-Stellplatz macht einen guten Eindruck (12 Euro!), war aber abgesperrt, um die schicken Wiesenplätze zu schonen (siehe Bad Münstereifel …). Auf dem Campingplatz liegen die Steckdosen vorsorglich ca. 3 Meter oberhalb jeden Stellplatzes (Hochwasser!), die Plätze sind mit Rasensteinen befestigt, und es läßt sich aushalten. Ein kleiner Spaziergang nach Remagen und an der Rheinpromenade entlang, und morgens endlich mal wieder Brötchen + Kölner Stadtanzeiger … Nach einem kleinen Hausputz dann aber mit ein paar kleinen Zwischenstopps langsam wieder Richtung Kölle.

Guten Rutsch!

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