Vom Nebel in die Sonne: Tagesziel Schaffhausen und Stein am Rhein

Der Morgen des heutigen Montags begann ebenso kalt und neblig, wie der Abend geendet hatte. Ein Blick vom Hügel oberhalb des Stellplatzes auf den See oder den im Rücken liegenden Berg war entmutigend. Wir verabschiedeten uns nach einem sehr mageren Frühstück (Restscheiben Brot, kein Kaffee) von der supernetten Bauernfamilie, an die wir einen eher symbolischen Eigentlich-haben-wir-keine-Saison-Obulus entrichteten, und machten uns – trotz Karnevalswarnungen – auf den Weg nach Luzern.

Unterwegs in Küssnacht ein kleiner Abstecher durch die berühmte Tell’sche „Hohle Gasse“ (mit Sicherheit ganz echt und Original):

 

Für Luzern hatten wir im Kopf: „wenn das Wetter schon nicht stimmt, vielleicht ein bißl Shoppen oder ein Museum“. Irgendwie trieb uns das allzu karnevalistische Treiben in der Stadt jedoch nach einem kurzen Stopp schnell weiter. Zu voll, zu neblig, zu kalt, zu wenig Parkplätze. Den verführerischen Vorschlag von Klaus aus Fribourg, doch Richtung Wallis und Genfer See zu ziehen, um dem Hochnebel zu umgehen, hätte unser Zeitkonto doch etwas überstrapaziert, deshalb ab auf die Autobahn Richtung Zürich und weiter nach Schaffhausen. Irgendwann überfiel uns der Hunger und der nächste Coop mußte dran glauben – aber dann zwischen den endlosen Tunneln von Zürich irgendwo einen netten Mittagsplatz zu finden, war gar nicht so einfach, bevor mir Ray vor Hunger vom Beifahrersitz kippte. Er hat’s dann aber überlebt.

Richtung Norden verzog sich dann – halleluja – der Dunst und der blaue Himmel, wie wir ihn kannten, kam durch. Auf dem letzten Stück Richtung Schaffhausen passierten wir plötzlich wieder Zollstationen … ein Stück Deutschland wollte durchquert werden. Warum gab’s auf den 5 Kilometern keine Tankstelle? Als wir später in der Schweiz endlich mal wieder volltankten, bekam Ray vor lauter Mitleid über die Rechnungssumme 5 Franken Stammkundenrabatt.

Der erste Blick auf den Rheinfall von Schaffhausen entschädigte für den halben Tag dunstige Kälte, so daß wir einen für unsere Verhältnisse langen Spaziergang rund um die Fälle entlang des Rheinufers unternahmen. Der Rheinfall führte mehr Wasser, als ich erwartet hätte, und ist deutlich eindrucksvoller als auf den Fotos, die ich gesehen hatte. Soviel frische Luft wie in den vergangenen Tagen hatten wir im letzten halben Jahr nicht, degenerierte Stadtkinder. Die Toblerone haben wir uns jedenfalls auch verdient.

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Um einen Campingplatz zu finden, fragten wir ganz schlau die örtliche Touri-Info, die tatsächlich den einzigen bereits geöffneten Campingplatz weit und breit für uns herbeitelefonierte: in Stein am Rhein, beinahe schon am Bodensee, aber auch nur eine halbe Stunde entfernt. Hier ist wirklich weit und breit noch keine Saison, kein Skigebiet, kein Wintercamping.

Wir hangelten uns also am Hochrhein entlang. Stein am Rhein stellte sich als allerliebst idyllisch-pittoreskes Städtchen heraus (wenn man ohne Reiseführer der Nase nach fährt und nicht ständig alles in der Wikipedia nachschlägt, erlebt man noch Überraschungen …), und der Campingplatz „Am Grenzstein“ liegt tatsächlich direkt an der deutschen Grenze. Ein schöner Platz mit Blick auf den Sonnenuntergang, sehr friedliche Atmosphäre, und hier funktionieren sowohl Vodafone als auch Swisscom-UMTS. Mit dem flotten Swisscom ließ sich sogar das Alpentower-Video von gestern noch hochladen.

Ein Spruch an einer Hauswand in Stein am Rhein nehme ich als Motto mit:

Trinkt oh Augen, was die Wimper hält,
von dem goldnen Überfluss der Welt.

 

Mehr Bilder wie immer hier: Karnevalsflucht mit dem Reisemobil in die Schweiz

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