Aprilwetter, noch mehr Ruhe, Osterkaffee

„Das war doch jetzt schon richtig professionell mit dem Ausladen, oder?“ – „ja, stimmt … haben wir eigentlich das Bettzeug?“ – „Shit“.

Wie man sieht, sind wir inzwischen wieder gut zuhause angekommen, aber der Reihe nach… Nach der Nacht auf dem LuxGSM-Platz in Echternacherbrück (ziemlich muffeliges Personal, ansonsten ganz OK) zockelten wir den Sonntagmorgen durch ein ziemlich kaltes, teilweise sogar schnee-grieseliges Luxemburg-Land in Richtung Luxemburg-Stadt. Kein Fotowetter, kurze Runde durch eine völlig ausgestorbene Innenstadt, laß uns abhauen, hier sind nicht mal die Cafés belebt. Immerhin haben wir noch ein fehlendes Gottfried-Böhm-Gebäude abgelichtet, das in unserer Liste seit langem fehlte. Und ein interessantes altes RTL-Sendegebäude in Junglinster war ebenfalls sehenswert – aber irgendwie zog es uns dann doch wieder wech. Next Stop Diekirch für Kaffee und Croque Monsieur, ein Hauch Fronkreisch umwehte uns, und weiter ging’s durch Vianden (bildhübsch … aber das Fotowetter …) wieder in die deutsche Eifel.

Aber ganz wichtig, vorher! (jetzt alle gebeutelten Autofahrer weglesen) TANKEN! Auch wenn unser Pössl im gemütlichen Moseltaltempo geradezu vorbildlich wenig aus dem riesigen Tank gesogen hatte, lohnte sich doch das Auffüllen, den der Diesel kostete hier sage und schreibe gute 20 Cent pro Liter weniger als ein paar Kilometer weiter östlich. Die Bitburger Kennzeichen an der Tanke sprachen entsprechend Bände. Frisch aufgefüllt, gings über Land grobe Richtung Adenau (Nürburgring, Ahrtal im Blick). So ganz schafften wir das nicht mehr, weil uns in einigen kleinen Dörfern unterwegs doch die Baudenkmäler anlachten, die wir für den Denkmal-Fotowettbewerb der Wikipedia mal vorsorglich ablichteten – wann kommt man im Leben schon noch mal nach Seinsfeld oder Steinborn?  Ich vergaß zu erwähnen, daß das Wetter sich inzwischen berappelt hatte, wenn es auch noch empfindlich kühl blieb.

Müde von der vielen frischen Eifelluft suchten wir – ganz ohne das schwachbrüstige Osteifel-UMTS – nach einem Campingplatz in der Nähe von Daun, und wurden am Schalkenmehrener Maar fündig. Ray wird hier zum Thema „Navigation mit dem freien Kartenmaterial von Open Street Map“ demnächst noch etwas schreiben, wir waren nämlich sehr angetan. Das Haus Schneider am Maar bot exakt das, was unser Herz begehrte: Himmlische Ruhe und einen Blick auf den See, der genau die richtige Größe hat, um ihn nach dem Abendessen einmal zu umrunden. Und der UMTS-Empfang war immerhin so gut, daß ich ein wenig mit meinem Patenkind im östlichen Nicht-EU-Ausland telefonieren konnte.

Camping am Schalkenmehrener Maar
Camping am Schalkenmehrener Maar
Womo-Cuisine – mit der Zeit werden wir mutiger als Nudeln mit Pesto
Womo-Cuisine – mit der Zeit werden wir mutiger als Nudeln mit Pesto
Abendspaziergang
Abendspaziergang

Zum Stellplatz: klein, viele Dauercamper aber auch einige größere Womos hier. Sanitäreinrichtung sauber und OK, wenn auch nicht die jüngsten, Chemiekloentsorgung könnte etwas komfortabler und geruchsloser sein. Frische Brötchen sind am Ostermontag auf dem Dorf keine Selbstverständlichlkeit, und sie waren lecker. Strom wird nach Verbrauch abgerechnet.

Montagmorgen begrüßte uns mit Nebel und Nieselregen, so daß wir unsere ostermontägliche Besuchsrunde möglichst abkürzten: per Autobahn 48 Richtung Remagen zum Kurzbesuch bei alten Freunden, und schließlich Kaffee, Kuchen und Pössl vorzeigen bei den Eltern („habt Ihr Euch das auch wirklich gut überlegt?“). Ja, haben wir :-)

Zwei Womostellplätze auf dem Weg nach Köln angefahren, um unser Brauchwasser noch rasch loszuwerden – Pustekuchen! Auf dem kostenlosen Stellplatz am Freizeitpark in Rheinbach gab es erst gar keine Entsorgungsmöglichkeiten (gut, hätte man im Verzeichnis auch vorher sehen können) –  Haus Vorst in Köln-Marsdorf scheint dagegen noch im Winterschlaf zu liegen, alle Geräte inkl. Stromsäulen und V/E sind außer Betrieb oder als „defekt“ gekennzeichnet – obwohl sicher schon ein halbes Dutzend Womos dort standen.

Jetzt schläft unser kleiner Pössl auf dem Parkplatz in Köln und wir geben ihn morgen – hoffentlich ein letztes Mal – bei Toni von Reisemobile Berens ab, bevor er ganz zu uns zieht und Ihr bald mehr von unseren Frühjahrsabenteuern hier lest.

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