Wintercamping light war gestern, jetzt wird’s richtig kalt.

Wir hatten ja noch nicht genug mit dem lauwarmen Silvester in der Eifel, jetzt lag selbst in Köln geschlossene Schneedecke, und wir haben Termine, die eine Rundreise Utrecht mit einer Zwischenlandung im Westfälischen nahelegen. Es muß doch rauszukriegen sein, was Pösslchen im Winter so alles mitmacht. Also in den Donnerstagabendstunden nach der Arbeit auf und ab nach Münster. Außentemperatur -2° C, innen +3° C.

Wir haben uns einen Campingplatz mit vorgelagertem Womo-Stellplatz ausgesucht und finden immerhin drei Womos vor, als wir gegen 21 Uhr eintrudeln. Oh, ein Pössl Roadcamp, noch so ein Verrückter, hat Licht an, gleich mal daneben aufstellen. Zack, geht die Jalousie rauf. OK, das war eindeutig, hier will man seine Ruhe haben. Ruhe ist das Stichwort: sowas Idyllisches! Ver- und Entsorgungsstation ist von unberührtem Schnee bedeckt. Als ich über den Campingplatz Richtung Sanitärgebäude laufe, hoppeln die Karnickel über den Weg. Leise plätschert beim Dauercamper ein eisüberzogener, beleuchteter Springbrunnen (!) vor sich hin. Ruhe!

Campingplatz in Münster, wir sind nicht allein
Campingplatz in Münster, wir sind nicht allein

Eine ruhige Nacht und ein entspannter Shoppingmorgen in Münster für mich, während Ray seinen Terminen nachgeht. Neue Wanderschuhe müssen her, und ich bringe fette Beute mit ins Pösslchen. Weiter nach Holland über Land: Steinfurt, Ochtrup, Enschede, Arnhem, Utrecht. Wir haben uns für den Campingplatz De Bloomgaard direkt an der Autobahn in Bunnik entschieden, weil in der Nähe die Bahn in 6 Minuten nach Innenstadt Utrecht abfährt. Die Schranke ist oben, es scheint eine Mischung aus Baumschule und landwirtschaftlichem Betrieb zu sein, ein Arbeiter weist uns den Weg auf die Plätze und meint, der Chef wäre grad nicht verfügbar, wir sollten uns einfach am nächsten Tag melden. OK, ab auf die Wiese in die Nähe des Waschhauses. Ups. Die Wiese war doch noch nicht so ganz zugefroren … OK, bleiben wir halt erstmal hier stehen, vielleicht friert es ja noch ein bißl zu und wir kommen wieder raus aus dem Schlamm.

Camping Boomgard auf der Wiese
Camping Boomgard auf der Wiese

Bis zum Abendessen in der Utrechter Innenstadt ist es doch ein bißl Laufen und winterlich verspätete Züge, das mit den sechs Minuten relativiert sich also recht schnell. Als wir nach ein paar Stunden zurück ins Pösslchen kommen, sind es gemütliche 18 °C. So läßt sich schlafen. Unsere doppelten Decken halten uns auch gut warm, als die Truma nachts zum ersten Mal ausfällt, morgens sind es 7° C, und Ray macht lieberweise erst die Heizung an, bevor er mich weckt. Über Tag stellen wir die Heizung auf Stufe 2 und hoffen auf 13-14°C für den Abend. Nun denn, sie ist natürlich wieder ausgegangen, als wir gar nicht allzu spät nach Hause kommen, 3°C sind nicht lustig, wenn man durchgefroren von der Bahn durch den Schnee gestapft kommt. Es wird auch nur sehr langsam wärmer, jetzt sind es inzwischen 7°C und ich tippe ich mir hier die Finger warm, bis die Temperatur soweit ist, daß ich mich umziehen und unter die Decke kriechen möchte …

Noch drei Bilder bearbeitet. 9,5° C, die neuen Wanderschuhe sind noch an den Füßen. Der Cheff vom Platz, der dann doch etwas erstaunt war, daß er uns gar nicht hatte anreisen sehen, hat uns heute morgen übrigens untersagt, es noch einmal selbst mit dem Aus-dem-Schlamm-Rauskommen zu versuchen, das gibt also vermutlich eine gute Trecker-Show, morgen oder übermorgen bei der Abreise, demnächst in diesem Theater …

10 ° C. Warmbloggen bei schwachem WLAN. Ray will sich grad hinlegen und das Bett vorwärmen, da schaltet die Truma wieder auf Störung. Mift. Sie springt dann wieder an, aber wenn das jetzt die ganze Nacht so weitergeht …

12° C. Gute Nacht.

4 Kommentare

  1. Oh, ein Pössl Roadcamp, noch so ein Verrückter, hat Licht an, gleich mal daneben aufstellen</

    Was bringt die Leute nur immer dazu, sich direkt neben jemand anders zu stellen, obwohl noch ausreichend Platz ist? Natürlich nur das Gefühl, sicherer zu stehen, oder?

    ;-)

    Drei Grad in der Bude ist schon hart an der Schlauchplatzgrenze und der Boiler dürfte unter sieben Grad aufmachen, oder läuft das bei Pössl anders?

  2. Bei geschlossener Schneedecke suche ich mir nun mal den nächsten freien Platz, und der war nun mal neben dem Roadcamp (nachdem wir fast auf die jungfräuliche Schneedecke des Versorgungsplatzes gefahren wären (zumal bei dem Wetter kaum jemand seine Campingstühle rausholt …)

    Und die Wassertanks und der Boiler sind selbstverständlich leer, dafür wissen wir noch zu wenig über den Verlauf der Heizungsschläuche, um hier zu experimentieren.

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