Kastenwagentreffen in Windeck-Dattenfeld

Seit Tagen war Pösslchen ganz aufgeregt, weil er zu seinem ersten großen Kastenwagentreffen fahren sollte. Da wir so viel von den coolen Rheinlandtreffen des Kastenwagenforums gehört hatten, waren wir im Sommer sogar schon einmal nach Dattenfeld auf den inoffiziellen Platz der Gemeinde gefahren und hatten ein höchst entspanntes Wochenende inkl. Sprung in die Sieg absolviert. Der Wetterbericht (an den ich ja grundsätzlich nicht glaube) versprach für dieses Wochenende zwar nicht unbedingt Badewetter, aber goldene Herbsttage – also auf nach Windeck-Dattenfeld!

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Goldener Herbsttag auf dem Stellplatz in Dattenfeld

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Man konnte sich kaum sattsehen an den leuchtenden Kastenwägen

Als wir am Freitagnachmittag ankamen, hatten sich schon ein gutes Dutzend Pössls, Globecars und andere Kästen auf dem Grün verteilt. Einige trauten sich nicht recht und blieben auf dem Asphalt stehen, aber die Wiese war noch gut befahrbar und niemand brauchte bei Abfahrt einen Trecker zum Rausziehen. Kennzeichen von Hanau bis Bielefeld und von Aachen bis Unna waren dabei – ich glaube, die Besatzung des Kastenwagens mit dem einzelnen gelben Kennzeichen hatte sich wohl verlaufen und vor lauter Schreck die Flucht ergriffem.

Bei schönstem Sonnenschein präsentierten die stolzen Besitzer ihre Wohnmobile, man durfte schauen, fachsimpeln, an Erfahrungen der alten Häsinnen und Hasen teilhaben. Das geht vom Handtuchhalter für das Geschirrtuch über den richtigen Kupplungsarm für den Atera-Fahrradträger bis hin zu den berühmt-berüchtigten „Wasserschutzmaßnahmen“ im Motorraum, die u.a. verhindern sollen, daß im tiefen Winter vom geheizten Kasten runtergelaufenes und im Motorraum wieder festgefrorenes Tauwasser beim Start die Lichtmaschine zerbröselt. So waren einige Motorhauben auch dauergeöffnet und vor allem die Herren der Schöpfung diskutierten die verschiedenen Lösungsansätze. Ich sach nur: alles picobello unter der Haube! Wir hatten – außer unserem Pössl Summit mit Aufstelldach, das sich doch im Zuschnitt um einiges von den anderen 2Wins unterscheidet – noch nicht so viel zu bieten, und die Tür über unserem Atera geht immer noch nicht ganz auf, aber unsere Fotobespannung an den Oberschränken, die Ray per LED ins Licht gesetzt hatte, fand doch gelegentlich Zuspruch. (Man muß Prioritäten setzen …)

Den wiederholten Aufruf zum Brennholz-Abliefern hatten gefühlt so alle 31 Kastenwagenbesatzungen brav befolgt, und so stapelte sich das Holz fürs abendliche Lagerfeuer beinahe hüfthoch neben der Feuerschale. Der gemütlichen Runde ums Lagerfeuer stand also auch nichts entgegen. War der Freitagabend noch sternenklar und die Damen mehrheitlich in Decken gewickelt am Feuer anzutreffen, so konnte man Samstag ganz ohne Zubehör – die interessanten wärmenden Kleingetränke mal unerwähnt –  am Lagerfeuer sitzen. Bis tief in die Nacht klangen Reiseanekdoten, immer noch technische Diskussionen und Erfahrungen, aber auch Gitarrenklänge und viel Lachen über den Platz.

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Abendliche Runde

Samstagmorgen vertrödelte man im Liegestuhl oder in Kleingruppen parlierend in der Sonne, bis sich die Truppe aufteilte in eine Wandergruppe zur Burg Windeck, und eine in Richtung einer nahegelegenen Hausbrauerei. Was ich besonders nett fand, war dabei auch das Motto „alles kann, nichts muß“ so daß auch diejenigen nicht schief angesehen wurden, die lieber etwas für sich blieben oder einfach die Herbstsonne im Liegestuhl genossen.

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Rückweg von Burg Windeck
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Ein Spätankömmling blickt über den Platz

Schwierig bis ganz unmöglich eigentlich, als Ersttäter auf dem Treffen die Namen von 31 Kastenwagenbesatzungen zu memorieren. Unter verschärften Bedingungen! Zunächst Klarname, dann zugehörigen Forennamen merken. Dann zugehörige(n) Partner(in) identifizieren, auch hier Namen merken. Und dann natürlich die Namen und Zuordnungen der Hunde! Die verträglichen Viecher rannten mehrheitlich frei über den Platz und beteiligten sich an den allgemeinen Kastenbesichtigungen. Beagle Lisa war allein bei uns mindestens drei mal zur Inspektion, obwohl wir mit keinerlei Leckerli dienen konnten. Aber man gibt so schnell nicht auf … Kurz aufregend wurde es nur, als die einzige Kastenkatze unbeaufsichtigt über die Wiese schlich und einige Hunde das irgendwann mitkriegten. Die Katze war aber nicht auf Kampf aus (ich würde ja immer auf die Katze setzen) und war in Nullkommanix zurück im heimatlichen Kastenwagen.

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Sonntagmorgen
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Sagte ich schon, daß man sich nicht sattsehen konnte?

Stichwort Heimat: Sonntagmorgen nebelte es diesig über der Wiese, und nach und nach rüstete man zum Aufbruch. Pösslchen zog es auch Richtung Köln, er freut sich auf die angekündigte Sammelbestellung von Hook-Haken, die Hochpriorisierung eines Solarpanels auf der Wunschliste und vielleicht eine zweite Batterie. Alles kann, nichts muß!

3 Kommentare

  1. …na dann ran an die vielversprechende Aufrüstung von Pösslchen. Ideen habt ihr ja jetzt genug. Vielleicht wird meine Werkstatt dann ja euer zweites Zuhause.
    Aber was ist bitte ein Hook-Haken? Heißt nicht Hook sowieso schon Haken? Ich will auch son Ding :-)
    Jo

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