Von zwei geplanten Wochen Frühjahrsurlaub ist eine gemeinsame Woche übriggeblieben. Schon seit längerem liebäugeln wir mit dem „Osten“ Deutschlands, genauer dem Südosten – Ray denkt an Spreewald (natürlich überhaupt nicht wegen der Gurken, die er so liebt), ich denke an Lausitz. Und natürlich überhaupt nicht, weil der Mitarbeiter von Cowan in Guben uns auf der letzten Messe so überaus liebenswert seine Heimat schmackhaft gemacht hat und unsere hellen Sitzbezüge solchen Krümelfänger sind. Eigentlich, weil wir – wie so oft – peinlich wenig von der Gegend kennen und es so schön sein soll. Also auf in den Osten!
Wir lassen es nach einer anstrengenden Woche Sonntagmittag ruhig angehen, und übernachten zwischendrin an einem ordentlichen Platz mit Vor- und Nachteilen, den ich aber noch im Bilderrätsel des Kastenwagenforums verarbeiten will und deshalb hier (noch) nicht verblogge, sonst wird es zu einfach. Nur so viel: ich bin noch vor dem Frühstück zum Schwimmen in den See gesprungen.
Auf dem Weg entlang der A4 Richtung Dresden bleiben wir Montagmittag in Weimar hängen, Weltkulturerbe, Goethe, Schiller und – für uns noch viel spannender – das Bauhaus. Das Bauhaus! Wagenfeld, Salzstreuer Max + Moritz, und die Architektur! Und die Anna-Amalie-Bibliothek! Aber nein, wir sind wieder mal nur auf der Durchreise. Einen großzügigen Parkplatz (gebührenpflichtig) gibt es an der Weimarhalle (immer den Schildern folgen), und wir lassen uns nur Zeit für einen gemütlichen Spaziergang durchs Zentrum und ein leckeres Mittagessen. Die Bibliothek ist leider zu und man muß sich anscheinend lange vorher anmelden, um überhaupt reinzukommen. Dafür besorge ich schöne Lektüre und einen Lausitz-Reiseführer in der Eckermann-Buchhandlung, wo frau noch persönlich kompetent und ausführlich beraten wird (hach!).
Ungefähr von Dresden aus wollen wir eine Tour machen, die Guben, Görlitz, und einiges an Lausitzer und Spreewälder Natur einschließt. Mal sehen, wo wir landen, die Woche wird mit Sicherheit wieder zu kurz (manchmal wünsche ich mir, Rentner zu sein). Heute abend stehen wir an der Elbe bei Radebeul. Der Platz wird von einem Bootsverein betrieben, nachts abgeschlossen, und hat Toiletten und Frischwasser. V/E haben wir einige Kilometer vorher bei einem Womo-Händler gesehen. Mit Strom kostet das ganze Vergnügen hier immerhin 16,50, was ich auf die unmittelbare Nähe zu Dresden schiebe. Letzte Nacht war erheblich billiger. Das Baden in der Elbe ist zwar nicht verboten, aber einer der Jungs vom Bootsverein hat mir die Lust ausgetrieben, indem er mir erzählte, was sie so alles an Müll aus dem Fluß holen, wenn sie einmal im Jahr die Anlegestellen reinigen. Idyllisch ist es trotzdem hier. Morgen schauen wir mal, was von Karl May noch übrig ist hier in Radebeul, dann geht es weiter.
Ach, und noch etwas unangenehmes: irgendjemand hat es geschafft, auf Kopfhöhe an der hinteren linken Ecke unser Pösslchen zu verbeulen! Es fiel uns beim Einkaufen in Radebeul auf. Wie das passieren konnte, ist uns ein Rätsel, Pösslchen hat natürlich auch nix gesagt. Es ist eigentlich zu hoch für eine PKW-Kollision wie Türe oder so (außerdem haben wir die Fahrräder hinten drauf), und für einen Steinschlag ist es an der Stelle sicher zu heftig. Ein Ausleger beim Abbiegen? Das hätten wir doch merken müssen bei der Delle. Sehr rätselhaft und ärgerlich.
ärgerlich, aber Beulen gehören irgendwie zur “Patina” eines Reisemobils. Emma weiß ein Liedchen davon zu singen ;-)
Sehr tröstlich… bis Pösslchen aussieht wie Emma, dauert es aber hoffentlich noch etwas ;-)