Vom Wohnmobilstellplatz Pernis, das wir uns als Basisstation ausgesucht hatten, radelten wir Karsamstag zunächst auf besonderen Wunsch einer einzelnen Dame zum Shoppen nach Vlaardingen. Der Tunnel unter der Nieuwe Maas, dessen Fahrrebene man mit einem Lift erreicht, hat eine abgetrennte Fahrradspur, deren Wand auf 900 Metern mit einem Gedicht von Jules Deelder, dem Nachtbürgermeister von Rotterdam beschriftet ist. Das Gemeine an dem Tunnel: man fährt ganz fasziniert an dem Gedicht entlang, erstaunt, wie stark einem der Wind plötzlich ins Gesicht weht – und dann muß man auf einmal dermaßen in die Pedale treten, weil es stark bergauf geht. Das Ganze ist optisch völlig unsichtbar, weil die Wände parallel zur Fahrbahn gekachelt sind und man keine Referenzpunkte für die Steigung hat.
Wir waren völlig aus der Puste und kamen uns ziemlich blöd vor, aber als wir dann einen Tag später durch den Autotunnel fuhren, wurde die starke Steigung deutlich.
Vlaardingen, schräg gegenüber Pernis am anderen Ufer, ist die schnucklige niederländische Musterstadt mit kleinem Yachthafen und perfekt zum Shoppen geeignet. Im Sommer sicher wunderbar zum Draußensitzen und Flanieren. Aber wir wollten ja noch nach Rotterdam, das machten wir dann von Pernis aus mit der Metro.
Das Zentrum Rotterdams ist – gründlicher deutscher Bombardierung 1940 zufolge – beinahe ausschließlich mit moderner Nachkriegsarchitektur ausgestattet. Eines der jüngeren Gebäude ist die gigantische Markthalle, die erste überhaupt in der ganzen Niederlande!
Außen herum sind Wohnungen, innen – etwa in der Größe eines Flugzeughangars – die Halle mit einem riesigen Obst- und Gemüse-Gemälde ausgestattet. Einige Fenster der Wohnungen gehen zur Markthalle hin. Großartig! Leckerlis an der Decke und am Boden:
Um unsere Kasse zu schonen, beherrschten wir uns nach einem kurzen Gang über den Markt und gönnten uns noch eine kleine Fahrt mit dem Riesenrad, bevor wir Richtung Hafen spazierten, wo Ray seine langersehnte Hafenrundfahrt bekam. Und ich mich mit Hochhausdetails und Containern austoben konnte ;-)
Fazit: Hier gibt es wirklich einiges zu sehen, nicht nur zum „Schepen kijken“ sondern auch für Freunde moderner Architektur. Morgen geht’s dann nach Den Haag weiter.
wieder mal geile Fotos.
Bei den Containern werden wieder meine alten Baupläne wach :-)