Toskana mit dem Wohnmobil, Tag 19 (Lucca)
Wir verlassen Volterra nur ungern nach Norden über die kleine „Strada Provinciale Volterrana“, die uns noch einmal entlang der „Balze“, den Tuff-Erosionen führt. Als beinahe letzten Stopp vor dem Heimweg haben wir einen Kurzbesuch von Lucca ausgeguckt, das nur 75 Kilometer entfernt liegt. Dennoch ist die Strecke anstrengend, ziemlich viele Schlaglöcher und ein Gegenverkehr, der sich ständig auf unserer Straßenseite mogelt.
In Lucca leitet uns die OSM-Navi wieder über einen „inoffziellen“ Weg zum offiziellen Stellplatz, der aber von Süden hervorragend und sehr einfach zu erreichen ist und tatsächlich nur ein paar hundert Meter vom Porta S. Anna, einem der Altstadttore, entfernt liegt.
Lucca präsentiert sich uns noch mal ganz anders. Von wegen „kennste eine, kennste alle“ – eine vollständig erhaltene Stadtmauer, darin zunächst eine verwirrend „neue“ Altstadt, fast an Wien oder Paris erinnernd, mit Anklängen von Jugenstil. Erst beim „Duomo“ erkennt man den typischen Baustil wieder, aber auch wieder ganz anders als anderswo, langsam sehen wir auch die Feinheiten. Das Innere reißt uns nicht vom Hocker, rotweiße Baustellenbänder und verdeckte Bereiche tun ihr übriges. Da haben wir schon schönere Kathedralen in den letzten Wochen gesehen. Vermutlich hat bei uns auch eine gewisse Kirchenmüdigkeit eingesetzt.
Wir schlendern also durch Luccas „Hohe Straße“ entlang teurer Klamottenläden und landen auf dem Platz des ehemaligen römische Amphitheaters, das heute ein schnuckliger ovaler Platz ist, auf dem man wunderbar sitzen, Leute gucken und ein köstliches Eis als Abendbrot essen kann. Ein ruhiger Tag mit schönem Licht.
Lucca is adorable. :)