Blauer Himmel, eisige Temperaturen, Karnevalsauftakt in Köln – wer uns kennt, weiß was jetzt kommt: spätestens Weiberdonnerstag verläßt Pösslchen mit Besatzung eiligst die Stadt. Diesmal haben wir uns die niederländische Provinz Friesland ausgesucht, die uns mit ihrer Hauptstadt Leeuwarden kürzlich als Kulturhauptstadt 2018 über den Weg gelaufen ist. Da wir offen in jede Richtung waren, aber für fünf Tage jetzt auch keine Weltreise machen wollten, sind die 300 km bis hier oben gerade recht.
Statt direkt Leeuwarden anzusteuern, wollen wir uns erst mal auf die wasserreiche Landschaft eingrooven: eins der vielen winzigen Dörfer vor Leeuwarden, die gleichzeitig einen winzigen Jachthafen und dort – sehr häufig anzutreffen – einen Wohnmobil-Stellplatz anbieten. Und so sind wir in Tersoal gelandet, 15 Kilometer südlich der Stadt. Die erwartbar flache Landschaft im Norden des so genannten „Friesischen Meers“ ist von unzähligen Kanälen oder Grachten durchzogen, viele Häuser oder Höfe sind hier von Wasser umgeben und wie ein kleines Wasserschlößchen nur durch eine Brücke erreichbar.
Der Stellplatz in Tersoal ist am Eingangstor beschildert, ansonsten sind Stellplätze nicht wirklich markiert, wir fragen den Chef, der auf dem Hof an Booten herumschweißt, und er gewährt uns einen Platz direkt zwischen den gelagerten Booten am „Hafenbecken“. Das ist hier irgendwas zwischen Jachthafen, Trockendock und Bauernhof. Pösslchen fühlt sich ganz wohl, Strom gibt es auch.
Wir saugen die Ruhe, die kalte Luft und die Sonne in einem langen Spaziergang ein – allerdings führt der weitestgehend die Dorfstraßen entlang, da es wegen der Kanäle praktisch nicht möglich ist, auch mal quer durch die Landschaft zu laufen. Zugänge über die (leider nur leicht) zugefrorenen Wasserwege gibt es fast nur über private Grundstücke. Tausende Enten in verschiedenen Ausführungen tapern über das gefrorene Wasser. Hier und da Menschen oder Autos, ansonsten fast nix. Fein.
Ein paar Impressionen:
Mit dem obligatorischen Vla mit Hagelslag und einem traumhaften Sonnenuntergang beschließen wir den Abend im Jachthafen. Morgen gibt es Kultur!