Gestern Abend: es stand zur Wahl Ausgehen und im Restaurant unten am Campingplatz Moules Frites zu essen, oder die Reste Nudeln für die Mädels, eine Grand Frites für Jo und für alle den Grill anschmeißen.
Wir entschieden uns für letzteres und schoben das Restaurant auf morgen.
Die Mädels hatten auf ihrer ausgiebigen Shoppingtour in St. Pol de Leon Rindfleisch mariniert für den Grill gekauft. Bon Prix! Also ganz toll und auch noch ganz billig. Die Vorfreude war entsprechend. Jo freute sich wahnsinnig auf die langersehnten Fritten mit viel Mayo. Sch… auf Diät, jetzt ist Urlaub!

Also den Laptop Grill (tolles Teil: einfach ausklappen, keine Beine schrauben etc.) ausgepackt, Kohle rein und die Anzünder gesucht. Nix. Vergessen in Köln. Macht nix – Maria wollte partout ihren Nagellackentferner als Zünder zum Einsatz bringen, weil Benzin ja so stinkt und auch ungeheuer ungesund sein soll.
Also halbes Fläschen drauf, anzünden, puff…weg. Kein Feuer. Rest drauf….das gleiche Ergebnis. Also doch den Benzinkanister, satt drauf und aus gebührendem Abstand gezündet den Kram.
Furioses Ergebnis: Grill komplett und Wiese teilweise in Flammen (für Foto keine Zeit). Wiese notdürftig löschen und allmählich verlöschende Flammen durch heftiges Wedeln mit Plastikteller am Leben erhalten.
Jetzt war der Gourmet Zeitpunkt gekommen. Das Bon Prix – Luxusfleisch auf den Grill und Jo runter zum Platz gehetzt um sich in die Schlange der Fritten-Fans einzureihen.
Grand Frites 5,00€, Petit 2,50€.
Was soll’s 5 EUs, die großen natürlich, man gönnt sich…..ja ja.

Immerhin die Mayo war umsonst. Große Freude, die französische Mayo ist immer mit etwas Senfgeschmack, lecker, Vorfreude…
Wieder zurück, die Mädels kichern irgendwas über Schuhsohlen oder so.
Keine Zeit, die Fritten werden kalt. Ran an die Köstlichkeiten.
Eine Minute später, kollektiver Frust:
Die Fritten sind ihr Geld wirklich nicht wert und die Mayo liegt auf gleich hohem Niveau.
Das Fleisch entpuppt sich als dauerlauftaugliche Schuhsohle. Entweder Medium und zäher als ein Treckerreifen oder gut durch und dann mit Mühe kaubar.
Erste Witzchen machten die Runde: Wird das Gammelfleisch wohl Schaum vor dem Mund verursachen? Oder, der arme Gaul, der als Rind verkleidet sein Leben lassen mußte.
Egal…wir nahmen’s mit Humor und konnten uns zumindest über den guten Wein und das kühle Bier freuen.
Gourmet sein ist eine Frage der Auffassung.