40 km – dann Urlaub

Vor einigen Wochen waren wir schon einmal hier: Campingplatz Siebengebirgsblick bei Remagen.

einfach mal nichts tun und auf den Rhein schauen
einfach mal nichts tun und auf den Rhein schauen

Marie hatte ihn irgendwie über’s Internet recherchiert. Erster Pluspunkt, er ist nahe bei Köln. Beim ersten mal hatten wir Pech mit dem Verkehr. Ganz Bonn schien eine Baustelle zu sein.

Für die rund 36 Kilometer benötigten wir rund eine nervige Stunde in diversen Staus. Zudem hatte Emma ihre Mucken und ging mitten im Tunnelstau ständig aus. Als wir dann gegen 15:00 Uhr endlich angekommen waren brauchten wir erstmal etwas zum Entspannen. Der gemütliche Biergarten verlockte zu einenm frühen Bierchen, der Platz direkt am Rheinufer erledigte den Rest um runterzukommen.

Diesesmal war es von Anfang an lockerer – dachte ich. Die Fahrt dauerte rund eine halbe Stunde und wir waren da.

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Die Mannschaft für Biergarten und Tresen – ein nettes und lustiges Team

Die Mannschaft am Empfang war ebenso freundlich und locker wie beim letzten mal. Der Kurzurlaub konnte beginnen.

Die Installation:

Irgendwie hatte ich aber die Rechnung ohne den weiblichen Anteil der Reise gemacht. Vor die Installation gehörte die reifliche Überlegung wo mans sich denn installieren wolle. Erster Versuch: ganz nach hinten durch, da hat man seine Ruhe. Aber keinen Platz am Ufer, außerdem der Weg zur Toilette und außerdem war da in der Nähe ein Komposthaufen, der roch…. Also fuhr ich wieder nach vorn wo ein Plätzchen am Ufer frei war. Aber irgendwie störten die Nachbarn in der Nähe. Ein merkwürdiger Umstand auf einem Campingplatz, Nachbarn nebenan. Weiber eben. Marie wird mich schlagen wenn sie das liest. Als dann auch noch der Platz zur Linken von uns besetzt wurde, war es mit der inneren Ruhe vorbei. Nachdem wir den neuen Nachbarn noch beim Rangieren geholfen hatten, beschloss der weibliche Teil der Reise doch nochmal zu wechseln.

Das war wiederum für unsere Nachbarn recht praktisch, denn die hatten sich auf einen reservierten Platz gestellt. Mein Vorschlag ihren Caravan einfach ein paar Mater auf “unseren” Platz zu schieben wurde gern angenommen. Also wieder ein wenig schieben, die neuen Nachbarn waren wenigsten glücklich – und wir machten uns auf den Weg weiter nach vorn. Da hatte Marie eine Lücke entdeckt die ihr mehr zusagte. Jetzt noch die Diskussion in welcher Himmelsrichtung der Bus auszurichten sei. Auf welcher Seite die Markiese, in welche Richtung der Fluß fließen soll….(jetzt übertreib ich mal). Die Entscheidung fiel für rückwärts, die Längsachse des Fahrzeugs  senkrecht zum Flußverlauf. Ich fing an zu rangieren. Mir fiel auf, dass direkt an unserem gewählten Platz schon ein VW Bus wartete und unser Manöver entsetzt verfolgte. Wollten die etwa UNSEREN Platz?. Egal! Ich stand! Aber nicht lange. Mariechen ging bis zum Ufer, machte auf dem Absatz kehrt und kam  wieder zurück mit den Worten: “Hier bleib ich nicht, der Nachbar……” Ich muß zugeben, ich war nervlich ein wenig angekratzt (jetzt untertreibe ich) und beschloss innerlich nach dem nächsten Versuch nach Hause zu laufen. Das hätte ich bis Mitternacht locker geschafft.

Um es kurz zu machen: Wir nahmen den Platz ganz hinten, etwas weiter weg vom Komposthaufen, der dann auch nicht mehr so stank. Markise in Richtung Drachenfels ausgerichtet, Heck zum Rheinufer hin. Jetzt mußte ich nur noch dem Mann am Empfang die ENDGÜLTIGE Position mitteilen, da er unsere Steckdore noch anschließen wollte. Angekommen vorn im Biergarten – wo auch gleichzeitig der Empfang ist – waren meine ersten Worte: ich brauch jetzt ein Bier! Der Mann hinerm Tresen grinste mich an. Ich glaub es war so etwas Verständnisvolles oder Mitleidiges in seinem Blick. “Herr Auth, wenn Sie soweit sind, dann gehen wir für den Anschluß los, sagen Sie einfach Bescheid”.

Ich war angekommen. Der Urlaub konnte beginnen.

Land und Leute: Die Leute hier sind bis hin zur Chefin freundlich und entspannt. Die Athmosphäre am Tresen im Biergarten wird wohl von vielen geschätzt. Rund um den überdachten Ausschank stehen Bierbänke oder Tische mit einzelnen Stühlen, gemütlich angeordnet, am Rand auch Liegen die zum Sonnen einladen.

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hier landet man mit dem Bötchen oder Jetski und ist direkt am Biergarten
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der Biergarten mit Blick auf den Rhein
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in die andere Richtung geschaut: der Drachenfels und das Siebengebirge. Netter kann man sei Bierchen nicht genießen

Direkt nebenan der Fluß und der eigene kleine Bootsanleger.

Am Flußufer schließen sich 10 Stellplätze für Wohnmobile an den Biergarten an. Dahinter liegen am Ufer die Plätze für die Dauercamper.

die rechte Seite ist dem Flußufer zugewand. Die ersten 10 Plätze für Wohnmobile, danach folgen die Dauercamper.
die rechte Seite ist dem Flußufer zugewand. Die ersten 10 Plätze für Wohnmobile, danach folgen die Dauercamper.

Ich persönlich würde mir soetwas wie ein paar Hecken als Sichtschutz wünschen, die zumindest den Schein von Privatsphäre erzeugen. Die direkte Lage am Fluß und der Blick auf das Siebengebirge mit dem Drachenfels entschädigen aber.

Der Innenbereich. Weiter nach hinten durch für die Ruhesuchenden.
Der Innenbereich. Weiter nach hinten durch für die Ruhesuchenden.

Sie Sanitäranlagen sind in mobilen Containern untergebracht. Das wurde an einigen Stellen im Internet bekritelt. Das liegt aber daran, dass das Gebiet im Hochwasserbereich liegt und gegebenenfalls entsprechen flott geräumt werden muß. Die Anlagen sind allerdings ordentlich und sauber.

Ganz vorn, direkt neben dem “Pub” liegt der Kinderspielplatz gegenüber dem Biergarten. Ganz praktisch für Eltern die von hier aus ihre Kiddies in Sicht haben. Das Hauptleben findet hier statt. Weiter hinten hat man seine wohlverdiente Ruhe.

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Hat tatsächlich etwas Ambiente eines Pubs. Neben dem rundumlaufenden Tresen findet man noch Tische mit Barhockern. Klönen, Lesen, oder auch (alkoholfreies) Bierchen schlürfen.
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Hier kann man seine Pizza bestellen. Sobald sie fertig ist wird man benachrichtigt. In der Zwischenzeit kann man sich’s im Biergarten gemütlich machen.
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Spielplatz im Eingangsbereich neben dem Biergarten

Unser Fazit: schöner ruhiger Platz. Wer’s belebter mag nimmt einen Platz vorn am Biergarten, die Ruhesuchenden nehmen einen weiter hinten.

Landschaftlich sehr schön, direkt Rheinufer mit Blick auf das Siebengebirge und den Drachenfels. Die kleine Stadt Remagen ist mit dem Auto in kurzer Zeit erreichbar und auf jeden Fall einen Besuch wert. Die Innenstadt mit ihren Fachwerkhäusern und die Uferpromenade lädt zum Bummeln und Shoppen ein.

Wir werden auf jeden Fall wieder in “unser Naherholungsgebiet” kommen.

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