Wir haben uns gemütlich eingerichtet unten am Bach vor der Turda-Schlucht – Sonntagmorgen versuchen wir zeitig rauszukommen, um vor den Touristenmassen in die Schlucht zu kommen. Auf dem Hinweg gelingt das auch sehr gut. Der nur knapp 3 km lange Weg (eine Richtung) ist abwechslungsreich, geht über mehrere Hängebrücken und ist streckenweise mit Stahlseilen gesichert. Wir sind froh über unsere Wanderschuhe und fühlen uns sogar damit auf den glattpolierten Steinpfaden manchmal etwas unsicher, ganz schön rutschig, vor allem wenn man zwischendurch durch einen kleinen Bachlauf muß und die Schuhe naß werden. Aber die Rumänen wieder … hier latscht uns auf dem Rückweg so ziemlich alles, was zwei Beine hat, entgegen: Familien mit Kleinkindern (selbstlaufend und getragen), in Flipflops oder Chucks, hochschwangere Frauen, humpelnde Senioren, und als uns zum Schluß dann noch eine Gruppe von Menschen mit offensichtlicher Sehbehinderung entgegenkam und das völlig normal fand, war uns dann schon alles egal. Die sind hier einfach tough drauf und wir sind Weicheier …
In der Schlucht soll es eine ganze Reihe von endemischen Tier- und Pflanzenarten geben, also Arten, die nur hier gedeihen – der Ranger am Parkeingang zuckte allerdings nur die Schultern, als ich ihn nach „Animals“ fragte – und zeigte auf die Fische im Fluß. Davon gibt es allerdings wirklich reichlich! Die endemischste Art am Ort war allerdings unser Platzwart, der freundlich-zottelige Hirtenhund, der uns morgens beim Frühstück schon besucht hatte und der es sich unter Pösslchen bequem machte. Er lief uns zunächst ein Stück hinterher, blieb dann zurück. Wir trafen ihn dann am Ende der Schlucht plötzlich wieder – und irgendwann mittendrin. Machte immer einen leicht müden Eindruck, aber in der Hitze mit den Zotteln – muß schon auch recht fit gewesen sein.
Ein paar Eindrücke von der Strecke:
Am Ende der Schlucht öffnet sich die Schlucht in ein Tal mit blühenden Almwiesen, und die Wanderer verteilen sich unter die wenigen schattenspenden Bäume zu Picknick und Siesta. Ich stromere am Flußufer entlang und mache mich auf die Suche nach mehr oder weniger endemischen Arten (soll heißen: was halbwegs still sitzen bleibt, wird abgelichtet). Irgendwann zieht noch eine Schafherde durch, dann geht es zurück.
Den Rückweg erwähnte ich ja oben schon – sonntagmittags/frühnachmittags ist es hier rappelvoll. Wir würden wiederkommen, aber dann nicht unbedingt am Wochenende im Hochsommer. Für Kletterer bieten sich einige feine Möglichkeiten, auch Paraglider haben wir gesehen.
Die meisten Besucher sind irgendwann abends dann weg, einige Wohnmobile haben sich noch auf dem Parkplatz verteilt, und ein paar Zelter neben uns bleiben noch bis Montag – allerdings zieht es sich abends dann zu und regnet die ganze Nacht und den nächsten Tag durch, so daß wir unser Regenprogramm in der Saline Turda durchführen (auch dort hatten wir nicht als einzige die Idee …) und nach Cluj-Napoca (Klausenburg) weiterziehen. Aber nicht, ohne von unserem Platzwart verabschiedet zu werden:
Fortbildung inclusive:
Endemisch habe ich nachschlagen müssen. Wieder was gelernt :-)
Danke Schatzi.