Sisteron und die Route de Saint-Geniez

„Sonst hast du um die Zeit immer schon was geschrieben!“ – Schreibfaulheit wird mit Kontrollanrufen nicht unter 1x pro Woche belohnt. Schon eine Woche! Naja, die Anreise mit dem Wohnmobil in die Französischen Alpen war ja etwas holprig, deshalb drehten wir in Sisteron auf dem sympathisch geführten Camping Les Prés Hauts (Katze an der Rezeption) erst mal massiv das Tempo runter. Am spektakulären Durchbruch des Flusses Durance durch die dortigen Gebirgszüge ist man fast rundherum von Bergen umgeben. Die Stadt liegt direkt zwischen den hohen Felsen auf beiden Seiten des Flusses, und oberhalb der Altstadt thront die Zitadelle (natürlich von Vauban optimiert). Die Altstadt von Sisteron lässt uns ein wenig zwiespältig zurück: der Lage zwischen den Felsen über dem Fluss ist natürlich eine gewisse Enge geschuldet, und sie haben schon die Bahn und die Autobahn in Tunnel verbannt. Dennoch stört der extreme Autoverkehr im Ort die Idylle doch sehr. Trotzdem: Schmale Gassen, ein kleiner Markt, erträgliche Mengen an Touri-Kitsch (die Räucherstäbchen hätten die Hippies sich aber wirklich sparen können) und leckeres Eis.

Trotz französischer Sommerferien, die noch bis Ende des Monats gehen, ist es hier und rundherum (mal abgesehen vom Innenstadtverkehr) erstaunlich ruhig. Kein Problem, einen Platz auf dem Camping zu bekommen, auch die Stellplätze sind zwar gefüllt, aber nicht überfüllt. Wir beschließen, drei bis vier Tage zu bleiben und Ausflüge in die Umgebung zu machen. Wandertouren direkt in die Berge drumherum sind leider verboten, wegen Waldbrandgefahr. Ein spannender Tourenvorschlag mit Pösslchen durch die Berge kommt mal wieder von unserem Freund Michael Müller – die Route de Saint Geniez bietet spektaktuläre Ausblicke, enge Straßen, idyllische Bergdörfer, ein Kaffee im Café de France, kurz bevor uns ein Gewitter wieder ins Tal treibt.

Überhaupt, Gewitter: Anscheinend beglückt uns hier ein Tiefdruckgebiet über Italien mit seinen Ausläufern, jedenfalls dreht sich abends häufiger eine kleine Regenfront über die Berge herein, die für Abkühlung sorgt. Gar nicht so unangenehm, solange man als erfahrene Reisende die Markise richtig abspannt …

Das obligatorische Bild der Womo-Cuisine
Das obligatorische Bild der Womo-Cuisine: Couscous mit Himbeeren, Rucola, Sellerie, Ziegenkäse und gerösteten Mandeln.

Morgen testen wir dann mal die westliche Seite der Durance und die Knochen werden mal ein bissl bewegt – für heuteu au revoir et bonne journée!

 

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