Wanderung in die Gorges du Trévans

Manosque war ja nur ein kleiner Abstecher, jetzt geht es weiter in die Berge. Ein schön gelegener Campingplatz am Flussufer ist La Céléstine zwischen Estoublon und Mezel, wenn man von Süden Richtung Digne-les-Bains (oder wie Eingeweihte sagen: ding-le-bäng) fährt. Die potentiell überfüllten Einfallstore Richtung „große“ Verdon-Schlucht haben wir weiträumig umfahren, obwohl wir inzwischen zur Erkenntnis gekommen sind, dass hier trotz Sommerferien schon mehr oder  die Nachsaison begonnen hat, worüber wir nicht ganz unglücklich sind. Den Campingplatz haben wir hauptsächlich gewählt, weil er nur wenige Kilometer vom Startpunkt der Wanderung durch die Gorge du Trévans, auch „Verdon en miniature“ entfernt liegt. Was wir hier verpassen, weil wir zu spät im Jahr dran sind: die größten Lavendelfelder weit und breit. Bzw. sind sie natürlich da, aber schon abgeerntet. Der Duft hängt dennoch überall in der Luft.

Nach einem erholsamen Abend starten wir zeitig Richtung Schlucht. Ganz allein sind wir auf dem Wanderparkplatz auch morgens nicht, aber insgesamt begegnen uns auf der Tour nur etwa 4-5 Wanderpärchen oder -grüppchen. Eines davon joggend (Hallo Jutta).

Die übliche Vorstellung von „gemütlich den Fluss entlang“, war natürlich Quatsch, wenn man sensationelle Ausblicke und steile Abgründe sehen will, geht es nicht ohne Anstrengung. Von „leicht bis mittelschwer“ (wie im Reiseführer angegeben) kann aber auch nicht die Rede sein – 350 Höhenmeter rauf und wieder runter sind das eine, aber die schmalen Pfade mit Geröll, Wurzeln, Felsen, nur teilweise gesichert, hatten es schon auch in sich – mit Kindern würde ich die Strecke z.B. nicht gehen wollen. Und dass wir unsere Zeit brauchten und gut mit unserer Kondition kämpften, ist auch klar.

Ein echtes „Ziel“ der Wanderung gibt es nicht, man landet auf einer freundlichen Lichtung am Fluss und kurz darauf an der Ruine des Hameau de Valbonette. Dieses hat in der Zeit der deutschen Besetzung auch als Versteck der Résistance gedient – vor der Schlucht war auch bereits das historische Camp des „Maquis de Trévans“ markiert.

Zurück zum Hameau: es geht von hier aus noch ein Stück weiter bergauf, bis dann endlich der höchste Punkt der Wanderung erreicht ist – von hier aus öffnet sich der Blick auf die Schlucht und hinter jeder Kurve eine neue Aussicht. Man kann es kaum glauben, dass man auf dem Hinweg gegenüber gelaufen ist. Es lässt sich in Fotos auch fast nicht wiedergeben. Der Weg bergab ist natürlich auch nicht ganz ohne für unsere morschen Knochen, und leider waren die versprochenen Badeplätze unten am Fluss inzwischen von den faulen Säcken besetzt, die bloß mit Badehose zum Wanderparkplatz gefahren sind ;-) so dass wir uns aber umso mehr auf den ungechlorten Naturpool auf dem Campingplatz freuen konnten.

Naturschwimmteich/Pool im Camping La Célestine
Naturschwimmteich/Pool im Camping La Célestine

 

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