Barcelonette und eine Pass-Entscheidung

Von Le Vernet, wo schon deutlich Nachsaison inklusive halber Regentag mit Abkühlung dran war, zogen wir weiter nach oben, immer noch mit dem Ziel, den höchstgelegenen natürlichen See in Europa, Lac d’Allos zu umrunden. Next Stop Barcelonette, das seinen Charme daraus zieht, dass vor Generationen Auswanderer nach Mexiko zu Geld gekommen waren und sich dies in bunteren Häusern und größeren Villen niederschlägt. Die Stadt liegt wunderbar zwischen den Bergen, man kommt am Lac du Serre-Ponçon vorbei (großartiger Blick!) und es gibt zwei Womo-Stellplätze: einen kleineren Parkplatz ohne alles, Top-Lage steil oberhalb des Ortes mit fantastischer Sicht, und einen klassischen, größeren Stellplatz mit Bäumen unten am Sportplatz, zentrumsnah, VE, ebenfalls 1 km vom Zentrum, aber bequemer zu laufen. Wir wählen nach etwas Rumgedengel den unteren, auch hier ist man rundum von Bergen umgeben, schönes Panorama.

Barcelonette, oberer Womo-Stellplatz – Parkplatz mit schönem Blick
Barcelonette, oberer Womo-Stellplatz – Parkplatz mit schönem Blick
Barcelonette, unterer Womo-Stellplatz – mit VE, zentrumsnah
Barcelonette, unterer Womo-Stellplatz – mit VE, zentrumsnah

Von Barcelonette selbst hatten wir uns irgendwie mehr Charme erwartet – ganz nett so weit, man ist aber auch schnell durchgelaufen und hat das wichtigste gesehen. Der Funke zündet bei uns nicht so recht. Plus die Läden mit billigen mexikanischen Souvenirs …

Irgendwie sieht das Schwein für mich nicht so glücklich aus …
Irgendwie sieht das Schwein für mich nicht so glücklich aus …

Auch hier gibt es nachmittags ein schönes Gewitter, das sich über ein paar Stunden hinzieht. Es kühlt merklich runter. Und wir prüfen unsere Optionen, wieder in den Süden runter zu kommen: Zum Lac d’Allos geht es generell über den Col d’Allos, der bis 7 Meter Fahrzeuglänge gefahren werden darf. Von Allos aus dann noch mal hoch auf den Parkplatz Laus … öhm. Nein. Der ist geschlossen für Womos, und man muss „eine Etage“ tiefer stehen bleiben. Das war es dann mit der „leichten Wanderung“ mit 100 Meter Steigung und einmal um den See rum. Zwei Stunden steiler Aufstieg mit 500 Höhenmeter, und dann beginnt die Umrundung … Abgesehen davon ist auch die Strecke hoch zum Col d’Allos schon nicht ganz ohne, und wenn das eigentliche Ziel hier ausfällt, macht es keinen Sinn, Pösslchen da hochzuschleppen. Zum Glück erfahren wir dies alles in Barcelonette, ebenso wie die Info (die dem WOMO-Reiseführer widerspricht), dass der andere Pass, der Col de Cayolle, überhaupt nicht mehr für Womos befahrbar ist. Dies in Verbindung mit dem doch kühleren und unsteteren Wetter lässt uns kurzfristig umdisponieren: wir fahren dieselbe (recht bequeme) Strecke, die wir gekommen sind, wieder runter nach Digne-les-Bains und peilen darüber hinaus doch das Tal des Verdon an – die bisher erlebte Nachsaison-Atmosphäre (es ist ja inzwischen auch der 1. September) sollte sich inzwischen auch dort auswirken, das Klima besser sein.

Sind wir Pass-Schisser? Oder wollen wir Pösslchen in seinen mittleren Jahren nicht unnötig die steilen Berge rauf und runterjagen (nein, das hier hatte nix mit Pässen zu tun, aber…)? Oder ist das eh doof, die 3,5 Tonnen auf die entlegensten Gipfel hochzuschleppen? Sucht es euch aus, der Lac d’Allos muss jedenfalls noch ein bissl auf uns warten.

 

 

 

Ein Kommentar

  1. Der Col d’Allos ist schon für Autos sehr eng und steil. Für ein Wohnmobil jedoch keinesfalls empfehlenswert.
    Ich bin 2014 mit dem Auto rauf gefahren, es war ein Abenteuer.

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