Juhu … endlich Frühling und Pösslchen muss vorsichtig ausgefahren werden, weil – darüber wird noch zu berichten sein – es leider mit der weihnachtlichen Reparaturorgie der Lichtmaschine nicht ganz vorbei war mit der Pechsträhne. Also machten wir uns vorsichtig auf zu einem semi-dienstlichen Wochenende in der durchaus sehenswerten Stadt Moers, die nur 65 Kilometer weg von uns liegt. Katers natürlich dabei.
Die erste Überraschung gab es schon ein paar Tage vorher: hier muss man reservieren bzw. buchen, und zwar auf der Buchungs-Website von ENNI, einem Multi-Versorgungsunternehmen für den Niederrhein. Schon etwas ungewöhnlich für einen reinen Womo-Stellplatz, aber gut. Pluspunkt: man kann sich den Platz aussuchen und bei der Buchung sehen, was noch frei ist. Für mich gravierender Nachteil: keine Paypal-Zahlung möglich, man muss also Kreditkarte oder noch sensiblere Daten in einem eher altbackenen Buchungssystem eines Drittanbieters eingeben, das nicht so richtg vertrauenerweckend aussieht. Hat aber letztlich mit etwas Grummeln geklappt und man bekommt ein Ticket mit QR-Code zusgeschickt, das man sich dann ausdrucken und hinter die Windschutzscheibe legen soll. Um 10:30 Uhr endet das Ticket, dann muss man los.
Überraschend auch, dass Freitagabends nur noch ein Platz frei war … als wir ankamen, standen dann schon einige Dickschiffe mit z.T. Moerser und Ruhrpott-Kennzeichen auf dem Platz, anscheinend gibt’s hier eine kleine Community, die sich am Wochenende versammelt. Bei dem Preis von nur 6,50 Euro inklusive (derzeit) Strom blieben dann auch wenig überraschend gleich zwei Plätze frei, obwohl sie ausgebucht waren. Für uns angenehm, weil etwas mehr Luft zum Atmen, für die fünf Fahrzeuge vor dem Zaun auf dem Parkplatz, die keinen Platz mehr buchen konnten, eher nicht so sozial. Statt Schlagbaum gibt’s eine Kette, die bei der Einfahrt aus- und dann wieder eingehängt wird.
Die Lage ist eher so halb schön: Die Anordnung der 11 Plätze ist OK, versetzt ausgerichtete Fahrzeuge auf gepflastertem, leicht schrägem Untergrund (Keile auf Stufe 1), dazwischen Rasenstücke. Gleich nebenan beginnt die Grünanlage vom Schwimmbad und über eine Fußgängerbrücke der wunderschöne und weitläufige Schlosspark, dafür auf der anderen Seite eine Event-Halle und ein riesiger Parkplatz (derzeit viel Baustelle). Außerdem auf der einen Seite hörbar die A40, auf der anderen Seite eine große Durchgangsstraße. Nachts wird es etwas ruhiger.
Ver- und Entsorgung sind OK, es gibt Müllcontainer und eine Münz-Wassersäule für Trinkwasser und Grauwasser, das Ventil war leider kaputt, so dass ziemlich viel daneben ging, aber sonst alles OK. Dass da jemand fast eine Stunde stand und seinen Wassertank von unten durchspülte (und dann wieder wegfuhr), dafür kann der Betreiber ja nichts …
Unser Fazit
Der Stellplatz ist preiswert und sauber, also für 1-2 Nächte oder für die Durchreise ok. Wir haben uns sicher gefühlt und nicht zu „kuschelig“. Der Weg in die Stadt ist zu Fuß ein netter Spaziergang durch den Schlosspark – ca. 2 Kilometer. Die Online-Buchung (also insbesondere dass man vorab buchen/reservieren muss) ist ungewöhnlich und die Zahlungsmethoden für meinen Geschmack verbesserungsfähig. Dennoch: bei 6.50 Euro kann man eigentlich alles in allem nicht meckern.
Ihr merkt, wir sind noch etwas in winterlicher Grummel-Laune, wenn erst mal alles grünt und blüht, sieht das schon wieder anders aus.