Nach unseren Touren über Paris, Mont Saint Michel und Saint Malo und der noch vor uns liegenden Besichtigung von Dinan an der Rancemündung (alles innerhalb einer Woche) sollte Cap Frehel der “Urlaubsteil” auf unserer Reise werden. Hier wollten wir wenigsten zwei ganze Tage vor Ort bleiben. Den Campingplatz, den wir in’s Auge gefaßt hatten, kannten wir schon gut von früheren Besuchen. Er versprach mit seiner schönen Lage in den Dünen direkt am Meer echtes Urlaubsgefühl.
Normalerweise liegt der bevorzugte Platz von Cap Frehel auf unserem Rückweg aus der Bretagne und wir kommen aus dem Westen drauf zu gefahren. Diesmal kamen wir aus der anderen Richtung und fuhren auf einer unbekannten Strasse unbeabsichtigt direkt auf das Cap zu. Auch nicht schlimm, denn es ist allemal sehenswert. Im Oktober holt sich auch kein Kassierer vor dem Parkplatz kalte Füße und so kamen wir finanziell ungeschoren bis zur Spitze.
Absolut ruhiges Meer, wie glatt gebügelt. Dennoch ein paar Fotos mußten gemacht werden. Einen Kaffee und eine Zigarette an der frischen Luft, dann sollte es weiter gehen zum Camping Municipal. Um diese Jahreszeit freuten wir uns darauf, freie Auswahl an Stellplätzen zu haben.
Dann die Enttäuschung, der Platz war schon geschlossen.
Die einzige Auskunft: Ab April geöffnet.
Um einen Eindruck von dem großzügig angelegten Platz zu bekommen kann man sich die Bilder bei absoluter Touri Abwesenheit anschauen.
Jo hatte sich an einem Tag, den Maria am Strand verbrachte, mit dem Auto aufgemacht die nähere Umgebung zu erkunden und den Platz zu besuchen. Fotos und eine Beschreibung von dem vereinsamten Campingplatz findet man in Kürze unter den Stellplatzportraits.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Campingplätzen gibt es hier keinerlei Parzellen oder Abtrennungen. Der Platz liegt in einem weitläufigen Dünen Gebiet, am Rand mit grandioser Aussicht auf das Meer und die quasi hauseigene Bucht. Auch die ist um diese Jahreszeit fast leer
Wir fuhren dann die Landstraße weiter entlang, wo nach nur wenigen Kurven ein anderer Campingplatz liegt.
Camping des Greves d’en Basse
Nachdem man einen Tunnel aus Zedern durchfahren hat, kommt man auf den ersten Platz, der aus einer großen Wiese besteht mit einem Schotterweg drumherum.An diesem liegt auch das Versorgungsgebäude mit Toiletten, Duschen und Spülgelegenheit.
Auch dieser Campingplatz ist um diese Zeit schon geschlossen, aber einige Wohnmobile standen auf der Rasenfläche und man ließ es sich gut gehen. Nach meinem “Gespräch” (mit Händen und Füßen) mit einem Franzosen stellte sich heraus, daß der Platz für lediglich 2 € pro Tag benutzt werden durfte. Ein fairer Preis für Platz ohne Ende, auch wenn Toiletten und andere Räume verschlossen waren.
Wie auch der andere Platz ist es ein “Municipal”, das heißt es wird durch die jeweilige Ortschaft betrieben, bietet keinerlei Schnickschnack in Form von Kinderkirmes, Restaurant etc., ist aber mit allem Nötigen ausgestattet und wie alle Municipals preiswert.
Bei weiterer Besichtigung stellte sich heraus, daß der Platz nach hinter hin immer größer wird. Über mehrere Ebenen hinweg erschließt sich einem das Gelände bis zu einem Zaun, von dem man sogar noch das Meer und den Leuchtturm von Cap Frehel sehen kann.
Hatten wir es uns den ersten Abend noch auf der vorderen Wiese gemütlich gemacht, wechselten wir am nächsten Morgen auf den hinteren Platz. Schon am Abend hatten wir den einzigen Wohnmobilisten dort oben um sein exklusives Plätzchen beneidet. Außerdem erhaschte man da die allerletzten Sonnenstrahlen, bevor die Sonne hinter den ringsherum stehenden Zedern versank.
Maria genoß es sichtlich die gesamte Wiese für sich okkupieren zu können und nahm erst mal ein Sonnenbad.
Im Allgemeinen bestand der Tag aus Abgammeln. Ein weinig Lesen, Spazieren gehen, am Laptop arbeiten (kann man eigentlich nicht wirklich sagen).
Später gingen wir noch an den Strand, der nur wenige Minuten zu Fuß entfernt liegt.
Campingplatz und Bucht trennt allerdings die Landstraße, auf der wir gekommen waren. Jenseits der Straße windet sich ein befestigter Dünenweg hinunter zum Strand.
Der Weg vom Strand zum Campingplatz, steil bergauf, dauert ca. 4 Minuten (Jo: fußkranker Raucher, barfuß) anders herum geht’s flotter.
Langsam wurde es dämmerig und am Wasser war es recht kühl. Jo wollte immerhin mal mit den Füßen durch das Wasser marschieren um ein wenig Meeresgefühl zu bekommen.
Recht frostig war das Ergebnis. Irgendwie erinnerten wir uns an Ute, die bei fast jeder Temperatur schwimmen ging. Aber das war selbst für Ute zu schattig, glaube ich nachträglich.
Ich weiß nicht mehr wie es dazu kam, aber am Ende stand die Wette für 50 € in’s Wasser zu gehen (ohne Klamotten) und eine kleine Runde zu schwimmen. So leicht konnte Jo sich sein Geld sonst nicht verdienen.
Wette angenommen, Frieren, Kassieren!
Mit einem (unverfänglichen) Bild kann der Beweis angetreten werden.
Am nächsten Tag machte ich Maria den Vorschlag das ganze mit Duschzeugs für lediglich 25 € zu wiederholen. Das Sonderangebot wurde abgelehnt.
Am Tag meiner Küstenrundreise wollte ich in erster Linie den geschlossenen Campingplatz fotografieren. Man kann ihn wegen seiner einzigartigen Anlage wirklich empfehlen.
In aller Ruhe konnte ich ihn abmarschieren. Gleichmäßig verteilt über das weitläufige Gelände findet man die Versorgungsgebäude wie Toiletten, Duschen, Telefonhäuschen. Die Stromsäulen sind in den äußeren Gefilden nicht mehr so dicht gesäht. Man sollte sich zur Erkundung des Platzes ausreichend Zeit zu Fuß nehmen, bevor man stundenlang mit dem Wohnmobil rumtuckernd die anderen Camper bei der Suche nach dem “perfekten Platz” nervt.
Trotz der Nähe zum Strand kann man absolut windgeschützte Stellen in vielen kleinen Senken finden. Außerhalb der Hauptsaison ein Leckerbissen zum Campen und Zelten.
In der Rubrik “Stellplätze” soll eine weitere Beschreibung folgen.
Die Bilder sollen einen ersten Eindruck vermitteln:
Nach meiner Besichtung geschlossener Capingplätze machte ich mich noch mal auf den Weg in die Spitze des Caps. War doch der erste, zufällige Besuch bei unserer Ankunft etwas hektisch ausgefallen. Gerade jetzt, wo man fast allein die Aussicht an den Klippen genießen kann, sollte man sich ein wenig Zeit gönnen.
Leider war das Meer wieder fast bewegungslos. Es fehlte einfach der Wind. An stürmischen Tagen kann man an solchen Punkten (diese Caps wie z.B. auch den Point du Raz, gibt es in der Bretagne zu Hauf) durchaus Szenen erleben wie auf Postkarten gezeigt. Da werden durch die hoch aufgetürmten Wellen dann quasi ganze Leuchttürme verschlungen. Heute eben nicht.
Nur wenige Kilometer entfernt liegt eine alte Befestigungsanlage, das Fort la Latte. Es wurde im 13. Jahrhundert erbaut.
Das wollte ich mir gern mal in Ruhe anschauen. Den Wegweisern folgend endete ich allerdings vor einem großen Schmiedeeisen Gitter mit dem Schild “Prive”. Erwachsene sollten 9,- € Eintritt zahlen. Was es dafür zu sehen gab, entzog sich meinen Französisch-Kenntnissen. Ich drehte um.
Den Rückweg zum Campingplatz nahm ich, wie ich gekommen war, über die Straße Richtung Leuchturm. Im Vorbeifahren entdeckte ich dann noch einen kleinen Stellplatz für Wohnmobile. Auf einem Schild wird zwar das Übernachten untersagt, die Erfahrung zeigt aber, dass es geduldet wird einen Tag zu verweilen.
Die eindrucksvolle Steilküste zwang mich noch mehrmals anzuhalten und die Aussicht zu genießen, bevor ich wieder am Stellplatz ankam.
Nach zweieinhalb Tagen Erholung und Ausspannen wollten wir am nächsten Tag wieder los. Auf unserem Rückweg wollten wir noch einen Abstecher nach Dinan machen.
So schön dort, da wäre frau gerne dabei gewesen; habe auch schon die die anderen Berichte der Bretagne-Tour gelesen, sehr interessant. Und die Bilder gefallen mir ausgesprochen gut….
Werde auf jeden Fall wieder hier vorbei schauen.