#hach.
Bergerac hinter uns gelassen, bleiben uns noch zwei Tage in der Region, die wir zwei ganz besonderen Dörfern widmeten. Wir drehten Pösslchen mit der Nase wieder grob nach Osten und steuerten Monpazier an, das uns aus berufener Quelle als eins der schönsten Dörfer hier (davon gibt’s aber wirklich einige) angepriesen wurde. Station der letzten zwei Tage sollte aber bei Domme, wieder direkt am Fluss sein. Das heißt: 100 Kilometer Tagesstrecke, aber mit gemütlichem Stopp spätvormittags in Monpazier.
Und ja, Monpazier ist ganz allerliebst, hat aber als rechtwinklig angelegtes Festungsdorf (Bastide) auch ein wenig von einem Freilichtmuseum. Wir bummeln gemütlich durch Gassen und Arkadengänge am zentralen Platz, entlang der Festungsmauer, genießen Ausblicke und Durchblicke … aber so richtig knistert es für uns nicht. Wir ziehen weiter, zurück zur Dordogne!
Domme ist ein Dorf auf dem Felsen oberhalb der Dordogne, der Campingplatz liegt ihm praktisch zu Füßen direkt am Fluss – eigentlich ist es der Camping Municipal de Cenac. Es gibt also wieder etwas zu tun mit den E-Bikes, aber zum, Glück ist es nicht mehr ganz so heiß wie in den ersten Wochen. Fein, dass Donnerstag auch Markttag in Domme ist, wir sind also genau richtig gekommen.
Der Campingplatz ist zu loben: auch wenn der Empfang von 12 bis 17 Uhr nicht besetzt ist ist, heißt es wie so oft „installez-vous“, man muss nur jemanden aufm Platz finden, der mit dem Chip die Schranke öffnet. Durchgängig schattig, wir ergattern wieder die Pole position mit direktem Blick auf den Fluss. Und hier ist auch die richtige Stelle, um endlich mal zur Abkühlung reinzuspringen – aber Vorsicht, die gemächlich wirkende Strömung ist alles andere als harmlos. Gegen den Strom schwimmen: zumindest für mich fast unmöglich, man muss sich schon Mühe geben, um an derselben Stelle wieder ans Ufer zu kommen, wo man eingestiegen ist.
Domme ist wie Monpazier eine Bastide und gehört ebenso zu den schönsten Dörfern Frankreichs – und diesmal zündete es auch bei uns. Hier ist noch etwas Leben (natürlich auch durch den Markt), und der Blick auf das Flusstal ist sensationell. Und: es gibt einen gut sortierten Buchladen! Das gibt natürlich noch mal Extrapunkte.
Der Markt und sonstige Läden sind natürlich massiv auf Tourismus ausgerichtet, von Obst und Gemüse, Foie Gras und Seife bis Klamotten und sonstigem Schnickschnack, aber so ist es nun mal, die Alternative wären wohl tote Dörfer. Beeindruckend finde ich ja bei diesen 400-oder 900-Einwohnerdörfern in Frankreich immer, dass es neben der Kirche immer, aber auch immer, eine Mairie und (oft ehemalige) Schule gibt. Irgendwie war mir aber vor lauter Schlendern und Schauen gar nicht groß nach Fotografieren …
Am letzten Abend gönnten wir uns dann noch mal eine kleine Radtour ins nahegelegene Montfort bei Vitrac, wo wir tatsächlich – damals – von Sarlat aus schon einmal hingeradelt waren, es aber wegen der großen Hitze nicht richtig würdigen konnten. So schließt sich der Kreis. Jetzt kamen wir von der anderen Flussseite, hatten 30 Sekunden noch allerfeinstes Abendlicht und wussten schon von dem gemütlichen Gartenrestaurant, wo wir es uns richtig gut gehen ließen.
Tja, und das war’s für dieses Jahr mit der Sommerreise *schnüff*. Die Rückfahrt planten wir über Paris, schlugen aber dann doch einen Bogen von Orleans Richtung Troyes und Reims, weil in der Hauptstadt dieser Tage ja leider alles andere als Harmonie und Idylle herrschte. Zwischenübernachtung auf dem sehr empfehlenswerten Wohnmobil-Stellplatz in Sens, einem ehemaligen Camping Municipal. VE-Säule war grade im Umbau, aber wir hatten den Platz fast ganz für uns alleine, was insbesondere die Kater sehr genossen. Der Abenteuerkater machte nach dem langen Fahrtag richtige Luftsprünge, sprintete kreuz und quer über den Platz und vertiefte sein neues Hobby. Mal sehen, ob wir jetzt zuhause noch ein paar Balancierstangen anbringen müssen.
Toller Reiseblog! Ein Wohnmobil mieten ist ein Lebenstraum. Tolle Anregungen für Urlaube im Artikel! Danke für den Bericht!
Danke für das Lob … Zum Glück müssen wir mit Pösslchen nicht mehr mieten ;-)