Vorösterliches Zwischenhoch in den Nordvogesen

Was zog sich das gefühlt hin mit dem Winter dieses Jahr … vermutlich weil wir mit unseren Wintertrips diesmal wettermäßig auch nicht grade die Joker gezogen hatten – stürmische Normandie zum Jahreswechsel und nebliges Friesland zu Karneval gaben weder genug Bewegung für die müden Knochen noch ausreichend Serotonin fürs Seelchen. Und der Wetterbericht für Ostern sah jetzt auch nicht so richtig vielversprechend aus, mit sieben Tagen Zeit kommen wir nicht in den warmen Süden … Also wie immer Finger auf die Landkarte bzw. Maps rauf und runterzoomen – wo waren wir noch nicht, wo sind die Berge nicht allzu hoch, wo könnte sich der Frühling halbwegs wie Frühling anfühlen?

Pösslchen, optimistisch mit Campingmöbeln und pragmatisch mit Iso-Nase ausgestattet, zieht also Donnerstag früh los, in Richtung Vogesen. Wir hatten ja nach unserem grandiosen Italientrip 2016 im Spätsommer schon die südlichen Hochvogesen kurz kennengelernt, nun sind die Nordvogesen und das westlich davon gelegene Lothringen dran. Auch das nur etwa 300 Kilometer von Köln entfernt – aber erinnert mich bitte gelegentlich dran, daß das mit dem fehlenden Zwischenstück der A1 durch die Eifel keine so gute Idee ist, wenn man vorankommen will, ich hatte das irgendwie verdrängt. Nächstes Mal wieder die gute alte A61.

Dennoch landen wir so gegen halb vier in Bitche, deutsch: Bitsch, wo es einen schnuckligen Stellplatz direkt unterhalb der mächtigen Frikadelle Zitadelle von Bitsch gibt, die auf und in rotem Sandsteinfelsen – natürlich von Vauban – gebaut wurde. Kostenlos, 10 Minuten Frischwasser (= ca. 80 l) oder die skurrilen französischen 55 Minuten Strom für 2 Euro. Die Menschen sprechen hier durchgängig deutsch. Durchatmen. Ruhe. Erstaunlicherweise auch Abendsonne, ein kleiner Rundgang um die Zitadelle bringt einen schönen Blick auf den Ort. Morgens gibt es sogar Baguettes am Platz!

Vogesen Wohnmobil
Wald oberhalb von Bitche

Ok, jeden Morgen, außer an Karfreitag. Wir stärken uns mit einem Restbrötchen von gestern, und beschließen, das gute Wetter für eine kleine Wanderung zu nutzen – nicht auf schönere Gegend warten, sondern jedes Quentchen Sonne ausnutzen und etwas bewegen. Die müden Winterknochen knirschen ganz schön, als wir den Ort auf einem Panoramapfad umwandern. Das muß noch besser werden! Wir kürzen etwas ab, sind nach gut drei Stunden zurück am Pösslchen und holen nachmittags, als doch noch mal ein Regenguss runterkommt, noch reichlich Schlaf nach. Die letzten Wochen waren wohl doch etwas fordernd.

Abends noch ein Gespräch mit den niederländischen Nachbarn, die ebenfalls im Pössl und mit einer Katze unterwegs sind. Die beiden berichten, wie gut bei ihnen das Reisen mit Katze im Wohnmobil funktioniert – die kleine empfindet den Pössl als zweites Zuhause und hat kein Problem mit dem Autofahren. Sehr interessant …

 

 

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